Geschichte des Deep Purple Albums "Made in Japan"
"Made in Japan" ist das legendäre Live-Doppelalbum von Deep Purple, aufgenommen während ihrer ersten Japan-Tour im August 1972. Es gilt als eines der besten Live-Alben der Rockgeschichte und dokumentiert die Band auf dem Höhepunkt ihrer Karriere145.
Entstehung und Hintergrund
- Anlass und Motivation: Die Idee für das Album kam ursprünglich von der japanischen Plattenfirma Warner Bros., die die Konzerte für einen exklusiven Release in Japan aufnehmen wollte. Deep Purple selbst waren zunächst wenig begeistert, da sie schlechte Erfahrungen mit Live-Aufnahmen gemacht hatten und Bootlegs fürchteten. Sie bestanden jedoch darauf, die Produktion zu überwachen, ihren eigenen Toningenieur (Martin Birch) einzusetzen und das letzte Wort über die Freigabe der Aufnahmen zu haben123.
- Tour und Aufnahmen: Die Aufnahmen fanden an drei Abenden statt: am 15. und 16. August in der Festival Hall in Osaka und am 17. August im Nippon Budokan in Tokio. Die Band war zu diesem Zeitpunkt in Japan extrem populär, die Konzerte waren sofort ausverkauft16.
Technische und musikalische Besonderheiten
- Aufnahmetechnik: Die Konzerte wurden mit einem 8-Spur-Rekorder aufgenommen. Trotz anfänglicher Skepsis bezüglich der Technik gelang eine Aufnahme, die für ihre Zeit als außergewöhnlich authentisch und kraftvoll gilt. Es gab keine Overdubs, das Album ist also komplett live136.
- Setlist: Die Songauswahl spiegelte das aktuelle Repertoire der Band wider, mit Schwerpunkten auf dem kurz zuvor erschienenen Studioalbum Machine Head. Zu den Highlights zählen "Highway Star", "Child in Time", "Smoke on the Water", "Strange Kind of Woman", "Lazy", "The Mule" und das 20-minütige "Space Truckin'"1245.
Veröffentlichung und Erfolg
- Release: Das Album erschien am 8. Dezember 1972 zunächst nur in Japan, später im Dezember auch in Großbritannien und im März 1973 in den USA. Die Band selbst zeigte zunächst wenig Interesse an der Veröffentlichung außerhalb Japans, doch das Album wurde weltweit ein großer Erfolg13.
- Kritik und Bedeutung: "Made in Japan" wurde von Fans und Kritikern gleichermaßen gefeiert und erreichte hohe Chartplatzierungen. Es wurde zu einem der meistverkauften Live-Alben der 1970er Jahre und prägt bis heute das Image von Deep Purple als herausragende Live-Band. In einer Leserumfrage des Rolling Stone wurde es 2012 zum sechstbesten Live-Album aller Zeiten gewählt15.
- Spätere Editionen: In den folgenden Jahrzehnten erschienen mehrere Neuauflagen und erweiterte Editionen, darunter 1993 eine 3-CD-Box mit fast allen Aufnahmen der Tour und 2014 eine Deluxe-Ausgabe mit weiterem Bonusmaterial1.
Fazit
"Made in Japan" dokumentiert Deep Purple auf dem Höhepunkt ihrer Kreativität und Spielfreude. Die Authentizität, die Energie der Band und die Interaktion mit dem japanischen Publikum machen das Album zu einem Meilenstein der Rockgeschichte und einem Pflichtstück für Musikliebhaber145.